Transphobie ist eine feindselige Haltung gegenüber transgender und transsexuellen Menschen. Transgender oder transsexuelle Menschen sind Menschen, die nicht das gleiche soziale und biologische Geschlecht haben, d.h. die Geschlechtsidentität (die Art und Weise, wie sich eine Person fühlt) stimmt nicht mit dem bei der Geburt registrierten Geschlecht überein.

Transphobie kann die Form von Gewalt, Diskriminierung, aggressivem Verhalten gegenüber Menschen annehmen, die den geschlechtsspezifischen Erwartungen und Normen in der Gesellschaft nicht entsprechen. Diskriminierung kann sich auch auf vielfältige Weise manifestieren, von körperlicher Gewalt, Hassreden, Beleidigungen und feindseligen Darstellungen in den Medien bis hin zu Formen der Unterdrückung und sozialen Ausgrenzung. Transphobie wird oft als ein privater Fall von Fremdenfeindlichkeit (Hass auf alles Fremde und Unbekannte) bezeichnet.

Natürlich ist jede Diskriminierung (und Transphobie ist Diskriminierung) schlecht für die Gesellschaft. Transsexuelle Menschen gelten als eine der am stärksten unterdrückten Gruppen in der Gesellschaft, weil sie von konservativen Politikern und radikalen religiösen Figuren gehasst werden. Transsexuelle Menschen werden am Arbeitsplatz diskriminiert, vom Militärdienst ausgeschlossen und an der Ausübung des Profisports gehindert. Es gibt sogar einen Gedenktag für transsexuelle Menschen in der Welt - den 20. November -, die infolge von Fremdenfeindlichkeit getötet wurden.

Am 7. Juni 2020 wurde die Schriftstellerin Joan Rowling wegen ihrer Reaktion auf einen Artikel des Devex-Portals mit dem Titel "Meinung: Nach der Covid-19-Pandemie müssen wir eine gerechtere Welt für Menschen schaffen, die menstruieren" als Transphobie beschuldigt. Die Autorin beschloss, ironisch klarzustellen, dass "diejenigen, die ihre Menstruation haben", Frauen sind. "Diejenigen, die ihre Menstruation haben. Es scheint ein anderes Wort dafür zu geben. Helfen Sie mir, mich zu erinnern. Wumben? Wimpund? Woomud?" schrieb Rowling und fügte einige verzerrte Variationen des Wortes "Frauen" hinzu.

Aus diesem Grund wurde die Schriftstellerin kritisiert und als intolerant gegenüber Transgender-Personen, Nicht-Binär-Personen und Personen mit geschlechtsspezifischer Nonkonformität bezeichnet. Denn der Begriff "menstruierende Menschen" bezieht sich auf Frauen und einige nichtbinäre Menschen, die nicht in das Zwei-Geschlechter-System passen. Darüber hinaus wird dieser Ausdruck verwendet, um zu vermeiden, dass transsexuelle Menschen beleidigt werden, wie es trans menstruierende Männer und Frauen nicht tun.

Rowling präzisierte, dass sie "transgender Menschen kennt und liebt" und nichts gegen transgender Menschen habe, im Gegenteil, sie sei bereit, eine Person zu unterstützen, die diskriminiert wird. Sie stellt jedoch fest, dass "die Auslöschung des Geschlechterbegriffs viele Menschen daran hindert, über ihr eigenes Leben sinnvoll zu diskutieren". "Wenn es kein Konzept des Geschlechts gibt, bedeutet das, dass Menschen gleichen Geschlechts sich nicht zueinander hingezogen fühlen können", so Rowling weiter.

Rowling wurde vorgeworfen, die geschlechtliche Identität falsch darzustellen. Einer Theorie zufolge ist die Transphobie in der Tat das Ergebnis eines "Sexismus der Gegensätze", d.h. des Glaubens, dass ein Mann und eine Frau "starre, sich gegenseitig ausschließende Kategorien sind, jede mit einer einzigartigen und nicht überlappenden Menge von Eigenschaften, Begabungen, Fähigkeiten und Wünschen" (Julia Serano, "Mädchen zum Schlagen").

Aber es gibt auch diejenigen, die die Autorin unterstützten.

Es ist erwähnenswert, dass Joanne Rowling bereits beschuldigt wurde, transphobisch zu sein. Im Dezember letzten Jahres unterstützte die Schriftstellerin eine Frau, die wegen beleidigender Anschuldigungen gegen Transgender von ihrem Job entlassen wurde.

Transphobie beudetet, dass man sich gegen Transgendermenschen ausspricht. Es kommt einer Diskrimminierung gleich und kann mit Menschen verglichen werden, die Homosexuelle Leute verurteilen.