Sind Psychologen und Psychotherapeuten anfälliger für verschiedene psychische Erkrankungen oder weniger?
Psychologin
Psychologie
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edos2902
18. Mai 2020
Eine Studie 2018 zeigt, dass zwei Drittel der befragten klinischen Psychologen selbst psychische Probleme hatten/haben. Eine weitere Studie aus dem gleichen Jahr betont, dass Psychologen einem emotionalen Burnout ausgesetzt sind (mit Schwerpunkt auf "emotionaler Erschöpfung"). Die Dissertation von 2016 stellt fest: - 81 % der Psychologen fanden das Vorhandensein von Diagnose-fähigen psychischen (ohne Rücksicht auf die Schwere). Ungefähr 70 % glauben, dass sie einige persönliche Probleme haben.
Der Schweregrad variiert stark, ist aber in der Regel "leicht bis mittel". Folgende psychiatrische Probleme wurden festgestellt: Drogenmissbrauch (hauptsächlich Alkohol) von 8% bis 50%, Stimmungsstörungen von 68%, davon Depressionen von 11 bis 62%, Angstzustände im Bereich von 36% bis 51%, Essstörungen von 49%, Paranoia, Soziophobie, sexuelle Dysfunktion/Probleme von 20%. Ein weiteres bemerkenswertes psychiatrisches Problem ist das Niveau der Selbstmord- und Selbstmordgedanken unter den Psychologen: Männliche Psychologen unterscheiden sich nicht sehr von Nicht-Psychologen, aber weibliche Psychologen sind dreimal so häufig wie Frauen in der Allgemeinbevölkerung. Dies ist keine eigene Statistik für "Psychotherapeuten", aber es sollte verstanden werden, dass die westliche Literatur den Unterschied zwischen "Psychologen" und "Psychotherapeuten/Therapeuten" in vielen Fällen nicht deutlich hervorhebt.
P.S.: ein wenig persönliche Erfahrung (klinischer Psychologe): zwei Krankenhausaufenthalte in einer Psychiatrie, offizielle Diagnose.
Dies ist die beste Antwort auf meine Frage
Joozy
18. Mai 2020
Ja. Anfälliger. Sie arbeiten mit Menschen, deren Psyche "defokussiert" ist, und sie müssen auch ständig "defokussieren", um den Patienten zu verstehen. Ständiges professionelles "Defokussieren" und umgekehrtes "Fokussieren" ist ein sehr kostenintensiver Prozess und nicht alle Ärzte und Spezialisten sind in der Lage, solchen Überlastungen während der Langzeitpraxis standzuhalten. Die gleichen Probleme der Persönlichkeitsdefokussierung lassen sich auch bei Akteuren beobachten, die es schwierig finden, aus dem Rollenspiel von Bildern in ihren gewohnten mentalen Zustand zu gelangen.
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