Man braucht keine philosophischen Bücher zu lesen, weil sie den Kopf vernebeln. Philosophie ist ein Diskurs über unser Leben. Jeder sollte ständig über sein Handeln nachdenken und aus Fehlern lernen.

"Alle Wissenschaften sind nützlicher als die Philosophie, aber es gibt keine bessere, denn die Philosophie ist das Schicksal des freien Menschen". Das hat Aristoteles gesagt. Dies ist ein sehr tiefer Gedanke, da er auf die Verbindung zwischen dem Menschen und der Philosophie hinweist, die nur in der ersten axialen Zeit auftritt, wenn sich das Individuum, die Person, aus der Familie heraushebt und sich als egoistische Existenz verwirklicht. Gleichzeitig erscheint die Philosophie unmittelbar als ein Prozess des Übergangs vom Mythos (sakrales und archetypisches Denken) zum Logos (materielles, natürliches Wort). Dank dieses Diskurses wird die Philosophie zur Mutter aller Wissenschaften und ist keine Wissenschaft im eigentlichen Sinne, denn alle Wissenschaften benutzen Logos und lösen mit ihrer Hilfe wichtige und nützliche Probleme, während die Philosophie sich hauptsächlich mit der menschlichen Selbstreflexion, d.h. dem Selbstverständnis beschäftigt, d.h. sie ist subjektiv, während die Wissenschaft objektiv ist. Im pragmatischen Sinne gibt es nicht viele Vorteile der Philosophie, aber ohne sie gäbe es keinen Empfänger dieser Vorteile.

Philosophie kann dem Einzelnen nur nützen. Deshalb zielt sie auf das ab, was uns von allen anderen Wesen unterscheidet: unsere geistigen und spirituellen Bereiche. Es ist unwahrscheinlich, dass Sie dadurch reicher, berühmter und körperlich stärker werden, obwohl es auch möglich ist. Es ist wahrscheinlicher, dass die Philosophie Ihren Geist stärkt.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Philosophie weniger ein spekulativer als vielmehr ein effektiver Prozess ist. Philosophie im traditionellen Sinne ist nicht so sehr Studium und Reflexion, sondern eine besondere Lebensweise, die auf der Umsetzung von Weisheit beruht.

Philosophie zu studieren und Philosoph zu sein ist nicht immer dasselbe.