Jona ist eine biblische Figur, die versuchte, sich der Rolle eines Propheten zu entziehen, die der Allmächtige für ihn vorbereitet hatte und für die er bestraft wurde. Nachdem er erkannt hatte, was er getan hatte, nahm er seine Gabe an und wurde zum Propheten.

In jedem von uns steckt ein gewisses Potenzial, das wir manchmal bewusst oder unbewusst nicht erkennen. Das bekannte Sprichwort "Besser ein Spatz in der Hand als eine Taube auf dem Dach" veranschaulicht den Begriff des Jonakomplexes perfekt. Die Taube auf dem Dach trägt das Bild von Schönheit, Freiheit und gleichzeitig beängstigender Unsicherheit. Angst ist einer der Hauptabwehrmechanismen unserer Psyche. Sie schränkt uns in unserem Wunsch ein, einen neuen Weg zu gehen oder den alten aufzugeben. So bevorzugen junge Menschen bei der Wahl ihrer Ausbildung oft jene Berufe, die keine moralische Befriedigung versprechen, sondern ein stabiles materielles Einkommen garantieren.

Der Autor des Jonakomplexes,  verband mit ihm auch das Konzept der Freiheit, das wiederum mit der Verantwortung für seine Lebensentscheidungen gleichgesetzt wurde. Nicht jeder ist in der Lage, Schwierigkeiten auf dem Weg zur Erreichung seiner Ziele zu überwinden. Der Mensch ist eine wärmeliebende Pflanze und wählt Komfort statt Risiko.

Die unbewusste Unterdrückung ihres kreativen Potenzials führt dazu, kleine, leicht zugängliche Ziele zu setzen, was an sich schon eine Imitation des Lebens ist. Die Verletzung der inneren Harmonie zwischen den wirklichen Wünschen, dem eigentlichen Ruf des Herzens und der Not vor der materiellen Welt führt zu Enttäuschung und Depression. Die Antwort auf die klassische Frage "Was würden Sie tun, wenn Sie kein Geld verdienen müssten?" kann Ihnen wahre Wünsche offenbaren.