Hängt davon ab, was Sie mit Übergang meinen. Wenn die vollständige oder fast vollständige Verdrängung des Lateinischen, wie sie in Großbritannien, Deutschland und Nordafrika stattgefunden hat, das Ergebnis der großen Völkerwanderung ist, wenn in kurzer Zeit die Lateinsprachigen in diesen Regionen einfach physisch fast nicht vorhanden sind. Wenn wir von den Regionen sprechen, in denen die modernen romanischen Sprachen endlich entstanden sind, ist es ein längerer Prozess. Schließlich sind die klassische lateinische Sprache und das "Volkslatein" auch zu Zeiten des Römischen Reiches unterschiedlich, die Sprache ist seit langem in Dialekte unterteilt. Und das nicht nur am Rande des Reiches, sondern auch in Italien. Im Allgemeinen bewegten sich diese Dialekte allmählich immer weiter auseinande, und zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs Roms sind "Volkslatein" in den verschiedenen Regionen fast verschiedene Sprachen. Dieser Prozess geht auf die Zeit vor unserer Zeitrechnung zurück. Und irgendwo in anderthalb Jahrhunderten vor dem Zusammenbruch des Reiches begann die Bildung romanischer Sprachen, die dann von der gleichen großen Völkerwanderung beeinflusst werden, und hier - mitten im Frühmittelalter, haben wir bereits Altfranzösisch, Altspanisch usw. Was Byzanz betrifft, so werde ich hier vorsichtig sein - ich bin kein Spezialist auf diesem Gebiet. Aber soweit ich weiß, war der Übergang zum Griechischen vor allem auf die rasche Verkleinerung des Territoriums von Byzanz zurückzuführen: Wenn es zum Zeitpunkt der Gründung ein riesiger Staat war, der Latein brauchte, dann blieb es bald hauptsächlich griechischsprachiges Gebiet. Und da Griechisch für den Staat bereits wichtig war (als Kirchensprache), ersetzte es schnell das Lateinische.