Die Herstellung von Grippeimpfstoffen ist eine heikle Angelegenheit: Die hohe Variabilität des Influenzavirus bringt so manchen Stolperstein für die Produktion und Effektivität des Grippeimpfstoffes mit sich. So sorgt die Mutationsfreude des Influenzavirus nicht zuletzt dafür, dass die Antigenkomponenten der Vakzine jedes Jahr aufs Neue an den jeweiligen Drift oder Shift des Virus angepasst werden müssen. Selbst während des Produktionszyklus stoppt die Wandlungsfähigkeit der Influenzaviren nicht und erschwert diesen zusätzlich.
Letztlich bedingt die ausgeprägte Wandlungsfähigkeit des Grippevirus auch die – im Vergleich zu anderen Impfstoffen – deutlich schlechtere Impfeffektivität der Influenzavakzine und auch deren kurze Schutzdauer von sechs bis zwölf Monaten. Aus diesem Grund empfiehlt das Robert-Koch-Institut (RKI) auch in Saisons, in denen die Antigenzusammensetzung im Vergleich zum Vorjahr unverändert blieb, eine Auffrischung der Impfung – was die Beliebtheit in der Bevölkerung nicht gerade fördert. Zusätzlich birgt die jährlich erforderliche Auffrischung für einen bestmöglichen Schutz immer das Risiko, dass die Grippeimpfung jedes Jahr aufs Neue „vergessen“ werden kann – was beispielsweise bei Masern nach einer erfolgreichen Grundimmunisierung völlig irrelevant ist.






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