Ende August 2018 genehmigte die U.S. Food and Drug Administration (FDA) zwei neue Medikamente Delstrigo und Pifeltro zur Behandlung von HIV-1, dem häufigsten Stamm des Virus. Dies markiert die jüngste Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten für Menschen, die mit HIV leben.

Diese oral verabreichten Medikamente sind für HIV-infizierte Erwachsene bestimmt, die zuvor noch keine antiretrovirale Behandlung erhalten haben. Diese Medikamente sind nicht für diejenigen gedacht, die bereits eine antiretrovirale Behandlung gegen HIV erhalten.

HIV ist ein sich ständig weiterentwickelndes Virus, und es gibt immer noch ungedeckten Behandlungsbedarf für Menschen, die mit HIV leben. Es gibt keine Behandlung, die für jeden einzelnen Patienten ideal ist. Deshalb ist es wichtig, dass wir dem Arzt und den Patienten HIV-Optionen anbieten, die es ihnen ermöglichen, spezifische Behandlungsschemata auf ihre Bedürfnisse zuzuschneiden.

Dr. Cary Hwang, Geschäftsführender Direktor und Leiter der Produktentwicklung, Globale Klinische Entwicklung - Infektionskrankheiten in den Merck-Forschungslabors.

Die Genehmigung wurde nach erfolgreichen Phase-III-Studien für Delstrigo und Pifeltro erteilt, an denen jeweils mehr als 700 Teilnehmer teilnahmen. Interessanterweise zeigten beide Medikamente eine unerwartete Nebenwirkung - niedrigere Cholesterinwerte.

Hwang sagte, dies sei wichtig, da Menschen mit HIV länger leben und Anzeichen von komorbiden Zuständen (mehrere chronische Krankheiten, die mit einem einzigen pathogenetischen Mechanismus verbunden sind) zeigen, die normalerweise bei Menschen im Alter auftreten, wie z.B. hoher Cholesterinspiegel und andere Herz-Kreislauf-Probleme.

Glücklicherweise altert die HIV-Bevölkerung - sie lebt immer länger, und ich denke, die Statistiken zeigen, dass die meisten Menschen, die mit HIV leben, schon bald, wenn nicht jetzt, über 50 Jahre alt sein werden. Daher ist es wahrscheinlich, dass sie Begleiterkrankungen haben, einschließlich eines hohen Cholesterinspiegels,  wenn Sie älter werden. Wir erwarten keine wirklich signifikanten unerwünschten Wechselwirkungen mit den vielen Medikamenten, die zur Behandlung dieser gleichzeitig auftretenden Krankheiten eingesetzt werden.

Dr. Cary Hwang