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17. Mai 2020

Klassischer Liberalismus und Ankap - was sind ihre wirtschaftlichen Positionen?

Anarchismus
klassischer Liberalismus
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17. Mai 2020
Zunächst einmal ist der klassische Liberalismus ein eher heterogener politischer Prozess, in dem es eine Reihe von relativ unabhängigen Richtungen gibt. So wird beispielsweise zwischen angelsächsischem (J. Locke, D. Hume, A. Smith, A. Ferguson, E. Burke) und kontinentalem (J. J. Rousseau und Enzyklopäden) Liberalismus unterschieden; in der Österreichischen Wirtschaftshochschule, die eng mit dem klassischen Liberalismus verbunden ist, werden traditionell missesianische (radikalere) und Hayekische (moderate und offen für die Zusammenarbeit mit Mainstream-Ökonomen) Richtungen unterschieden. Darüber hinaus können auch unter den Theoretikern der gleichen Richtung unterschiedliche Positionen zu allen Themen existieren, wie z.B. Friedrich von Hayek, einer der berühmtesten und autoritärsten klassischen Liberalen. Zu den Aufgaben des Staates gehörten unter anderem der Bau von Straßen und Sozialwohnungen, die Finanzierung von Schulen und wissenschaftlicher Forschung und sogar die Bereitstellung eines bedingungslosen Grundeinkommens (UBI)! Gleichzeitig unterstützte er die Privatisierung des Währungssystems, im Gegensatz zu seinem Lehrer und Kollegen Ludwig von Mises, der jedoch in vielen anderen Fragen eine radikalere Haltung einnahm. Milton Friedman, der "Leiter" der Chicagoer Schule, unterstützte lange Zeit die Existenz der Zentralbank und hielt es für notwendig, dass der Staat Geld ausgab (das er erst in den 1980er Jahren aufgab). Adam Smith, der allen als Vater des Laissez-faire bekannt ist, war in der Tat ein Anhänger vieler nicht-liberaler Maßnahmen: insbesondere hielt er die Annahme eines protektionistischen navigatorischen Gesetzes für gerechtfertigt. Meinungsverschiedenheiten zwischen den Theoretikern des klassischen Liberalismus finden sich nicht nur in wirtschaftlichen Fragen, sondern beispielsweise auch in ihren Diskussionen über das politische System und die Demokratie. Auf der anderen Seite gibt es eine ziemlich klare Grenze zwischen Minarchismus (eine der Strömungen des Liberalismus) und klassischem Liberalismus: Minarchisten erkennen den Staat nur als Monopol auf Armee, Polizei und Gericht an, sie können keine andere Intervention unterstützen. Einige setzen jedoch den klassischen Liberalismus und den Liberalismus im Allgemeinen gleich, aber aus meiner Sicht ist er falsch.
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18. Mai 2020
Hängt von der Definition ab. Wenn der klassische Liberalismus weiter ausgelegt wird, wie z.B. die Anerkennung der Notwendigkeit persönlicher und wirtschaftlicher Freiheiten, ist der Anarchokapitalismus eine seiner Strömungen. Und wenn mit dem obigen Begriff jene Ideen zu verstehen, die von den Vertretern des Liberalismus in 18-19 Jahrhunderten (die ich persönlich für wahr halte), bei dem gegebenen System mehr konkrete Merkmale unterstützt wurden. Zum Beispiel die bloße Existenz des Staates und die daraus resultierende kleine, aber immer noch aufdringliche Einmischung in das private und wirtschaftliche Leben der Menschen. Und das ist offensichtlich der Unterschied zwischen ihm und dem Anarchokapitalismus.
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