m Mittelalter widmen sich besonders die Araber der Kartografie. Erst sie können im 9. Jahrhundert nach Christus den Erdumfang noch genauer berechnen als Eratosthenes. Durch den Handel und die Expansion ihres Reiches benötigen sie gute Karten, die sie in großem Umfang herstellen. Auch die europäischen Entdeckungen der Neuzeit sind Folge von den Kenntnissen der arabischen Kartografie.
Die meist in Klöstern betriebene Kartografie des Abendlandes bringt dagegen keinen Fortschritt. Das christliche Abendland wendet sich anderen Idealen zu. Der mittelalterliche Mensch hat streng nach Glaubenssätzen zu leben. Alle Wissenschaft hat sich dem Glauben anzupassen. Die Anfertigung von Karten ist hauptsächlich Mönchen vorbehalten. Sie steht ganz im Sinne der Untermauerung eines christlichen Weltbildes mit der heiligen Stadt Jerusalem im Mittelpunkt.
Beispiele hierfür sind die so genannten T-O-Karten. Auf diesen Karten bilden das Mittelmeer sowie die Flüsse Don und Nil ein "T", das die bekannte Welt in drei Kontinente aufteilt. Asien liegt als größter Kontinent oberhalb des T-Schaftes, Europa und Afrika befinden sich links und rechts des "T". Das "O" steht für den Kartenrand der runden Karte und symbolisiert sowohl den Ozean als auch die Grenze des irdischen Raums. Bemerkenswert ist, dass diese Karten nicht genordet sind, sondern nach Osten ausgerichtet, mit Jerusalem als Zentrum des christlichen Lebens.






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